Hier wird der Umbau der Festplatte meines Digicorders S1 beschrieben.
Dies ist ein erster Versuch der Machbarkeitsprüfung, ob eine SATA-Festplatte im Digicorder verwendet werden kann.
Auf die Idee kam ich, als ich das Projekt DigiExtractor fand und die Daten tatsächlich auslesen und auf dem PC konvertieren konnte. Da ich aber nicht immer warten wollte, bis die Festplatte voll ist und sich dann erst der Ausbau der Festplatte aus dem Digicorder und das Erstellen eines Images im PC lohnt, habe ich mir den direkten Anschluss des Digicorders an den PC ausgedacht.
Natürlich könnte man sich auch einen neuen Festplatten-Receiver mit Ethernet-Anschluss kaufen, aber dieser Receiver ist doch super, und die technische Herausforderung bei sowas reizt mich auch.

Wenn das Projekt abgeschlossen ist, sollen die Daten der Digicorder-Festplatte mit einem PC über USB ausgelesen werden können. Der Zugriff vom PC soll dann nur erfolgen können, wenn der Digicorder im Standby ist.

In der folgenden Beschreibung wird noch ein normaler Umschalter verwendet, um die Festplatte für den Digicorder oder den PC umzuschalten.
1. IDE auf SATA Converter (Verbindung von Digicorder zur SATA-Festplatte)
2. SATA-Notebook-Festplatte mit 120 GByte
3. USB2.0 auf SATA Converter (Verbindung von USB-PC zur SATA-Festplatte)
4. Normaler Umschalter (4*um).
5. drei aktive USB2.0 Extender (3*5Meter) um vom Wohnzimmer zum PC zu kommen.

Prinzipiell funktioniert das zur Zeit.
Aber ich habe das Problem, wenn der Rekorder stromlos war, dass das Format der Festplatte fast immer als beschädigt erkannt wird. Mit dem Digicorder ist diese dann auch nicht zu formatieren. Damit sie wieder funktioniert, muss sie unter Windows mit einem Qickformat neu formatieren (FAT32). Danach kann sie wieder im Digicorder formatiert werden. Zur Zeit darf ich den Digicorder nicht ganz stromlos schalten. Nur Standby.
Vielleicht ist das nur ein Timingproblem mit der Notebook-Festplatte. Denn wenn der Digicorder mit der normalen IDE-Festplatte hochläuft, braucht diese mehrere Sekunden (ca. 10 sec). Die Notebook-Festplatte ist dagegen fast sofort betriebsbereit. Ich baue zur Zeit einen elektronischen SATA-Umschalter. Vielleicht, aber auch nur vielleicht kann ich das Einschalten künstlich verlangsamen, in der Hoffnung das es dann ohne Probleme funktioniert.


1.  ACHTUNG! Nachbau auf eigene Gefahr.Beim öffnen des Gehäuses erlischt der Garantieanspruch.

2. ACHTUNG! Vor dem Eingriff in das Gerät immer erst den Netzstecker ziehen. VDE Bestimmungen beachten!
Auch bei gezogenem Netzstecker können Kondensatoren unter Hochspannung stehen.




Zuerst die drei Schrauben der Rückwand lösen. Deckel vorsichtig nach hinten ziehen.
Die Festplatte ist mit drei Schrauben befestigt. Eine Schraube ist direkt sichtbar neben der Festplatte, die anderen beiden sind nur bei abgenommener Frontplatte zugänglich.

Die Frontplatte ist mit je einer Schraube links und rechts befestigt. Die Rastnasen mit einem Schraubendreher leicht aushebeln und die Frontplatte nach vorne ziehen.



Dabei auf das Flachbandkabel achten.

Original 3,5"-Festplatte entfernt.


IDE-SATA-Converter aufgesteckt.


Mit angeschlossener SATA-Notebook-Feestplatte.



Die Entwickler des Digicorders haben etwas zu sehr am Netzteil gespart. Es wurden zwei Linearregler (5V und 12V), hauptsächlich für die 3,5"-Festplatte zuständig, verbaut. Da ich irgendwann die SATA-Lösung mit der Notebook-Festplatte zum laufen bekommen will, habe ich schon mal den 5V-Regler durch einen pinkompatiblen Schaltregler ersetzt. Dieser hat jetzt so gut wie keine Wärmeentwicklung mehr.
Zudem hat die Notebook-Festplatte auch nur einen Strombedarf von ca. 2,5 Watt, im Gegesatz zur 3,5"-Festplatte mit mehr als 10 Watt.


3.  ACHTUNG! Vor dem Eingriff in das Gerät immer erst den Netzstecker ziehen. VDE Bestimmungen beachten!


4. Auch bei gezogenem Netzstecker können Kondensatoren unter Hochspannung stehen.



Den gelb umrandeten Versorgungstecker von der Festplatte abziehen.
Die rot umrandeten Schrauben lösen.
Die Netzteilplatine vorsichtig nach oben herausziehen und auf den blau umrandete Stecker achten, dass die Pins nicht verbogen werden.

Den zu wechselnden Regler inklusive des Kühlkörpers auslöten.

Den neuen Schaltregler einlöten. Auf die Ausgangsspannung des Reglers und die Einbaurichtung achten


Hier wurde der 5V-Regler durch einen pinkompatiblen Schaltregler ersetzt. Die Notebook-Festplatte braucht ja nur die 5V. Der von mir eingesetzte Schaltregler (bis 1,5A) ist der "78SR105VC" der Firma POWER TRENDS. Ich hatte ihn über Farnell bezogen. Ist aber nicht mehr lieferbar. Es könnte auch derselbe Typ von TEXAS INSTRUMENTS genommen werden.

Bei Verwendung einer normelen 3,5"-Festplatte könnte der 12V-Regler vermutlich auch durch einen Schaltregler ersetzt werden.
Hier muss nur auf den maximalen Anlaufstrom der Festplatte geachtet werden. Dieser kann bis 2A betragen. Die eingesetzten Linearregler sind eigentlich auch nur 1A-Typen, können aber kurzzeitig mehr Strom verkraften.
Der Schaltregler darf bei kurzzeitigen 2A natürlich nicht zusammenbrechen.

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